Schräg drauf: Eine Spirale will hoch hinaus
Im Dezember 2023 hieß es auffi auf‘n Berg. Für TIWAG, Endkunde von Voith Hydro, transportierte LogServ in flexibler Schräglage eine riesige Spirale zum Kraftwerk Kühtai auf knapp 2.000 Meter Seehöhe.
Es ging durch verschneite Landschaften, idyllische Orte, knifflige Engstellen und steile Kehren: Knapp 1.000 Kilometer hatte die Spirale von ihrem italienischen Fertigungsort nahe Udine bis zur Kraftwerkskaverne in Kühtai in Tirol zurückzulegen. Mit zehn Metern Länge, sechs Metern Breite und einem Gewicht von 50 Tonnen ist die Spirale das größte Bauteil der Turbine. Sie verteilt das Wasser gleichmäßig am Umfang des Laufrades, damit dieses optimal durchströmt werden kann. Bevor die Spirale dem neuen Pumpspeicherkraftwerk Kühtai 2 Power verleihen kann, machte sie sich zunächst auf eine spektakuläre Reise inklusive Österreichrundfahrt.
Nicht abgeneigt
Denn aufgrund der Vorgaben und Genehmigungen musste der Sondertransport eine spezielle Route nehmen: von Udine über Slowenien, Spielfeld, Wien, St. Pölten, Linz und den Grenzübergang Walserberg über das kleine deutsche Eck und Kufstein bis nach Kühtai. Dass es besonders bei der Bergfahrt zur Baustelle enge Passagen in den Dörfern zu meistern geben würde, war dem Projektteam klar. Um die Engstellen nicht mit Kränen bewältigen zu müssen, wurde ein hydraulischer Schräglader genutzt, der die Spirale vor Ort - angepasst an die Gegebenheiten - mehr oder weniger schräg stellt.
Passend gemacht
Die Schräglage der Ladung brachte eine besondere Herausforderung mit sich, denn solch ein großes asymmetrisches Bauteil auf einem Schräglader sicher zu platzieren, ist nicht einfach. Das Team konstruierte daher einen speziellen Adapter, damit die Spirale optimal aufliegt und das Fahrzeug auch bei maximaler Schrägstellung der Ladung von 39,5° nicht kippen konnte. Außerdem wurden nach der Fertigung ein „Scherzl“ von der Spirale abgetrennt und am endgültigen Bestimmungsort wieder angeschweißt, um einen Transport mit diesen Ausmaßen überhaupt zu ermöglichen. Zusätzlich zu den engen Passagen forderte auch der enge Zeitplan das Team.
Ziel erreicht
Am 19. Dezember erreichte die Spirale schließlich nach einigen bürokratischen Hürden in Slowenien sicher das Kraftwerk Kühtai. Das Projektteam war gut in Übung, wie sich kurz darauf zeigte: Auch die zweite Spirale wurde mittlerweile erfolgreich zum Kraftwerk Kühtai transportiert.
LogServ – Das Unternehmen
Die Logistik Service GmbH (LogServ) wurde am 01.04.2001 als 100 %-Tochter der voestalpine Stahl GmbH gegründet. LogServ ist Full-Service-Anbieter für industrielle Logistik und spricht mit ihren Dienstleistungen die heimische Großindustrie an. Die Kunden der LogServ sind vor allem in der Metallerzeugung und -verarbeitung, in der Baustoff- und Prozessindustrie, im Maschinen- und Anlagenbau und auch in der Automobil- und -zulieferindustrie zu Hause. Auf dem Eisenbahnsektor werden Betreiber von Werks- und Anschlussbahnen, private Eisenbahnverkehrsunternehmen und Privatgüterwagenvermieter betreut.
Am voestalpine Standort in Linz betreibt die LogServ Österreichs größte Anschlussbahn sowie einen eigenen Donauhafen mit leistungsfähigen Umschlaganlagen. Für die Unternehmen der Steel Division des voestalpine Konzerns wickelt LogServ den Fertigwarenversand am Standort Linz ab. Von den jährlich über 5 Millionen Tonnen Stahlcoils, Grob- und Tafelblechen wird der Großteil umweltfreundlich auf der Schiene transportiert.
Die LogServ-Tochter Cargo Service GmbH (CargoServ) bietet als privates Eisenbahnverkehrsunternehmen alternative Eisenbahnkonzepte für Ganzzugs-Gütertransporte auf dem öffentlichen Schienennetz an.